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“Number One” hat seine Fernseh-Erstausstrahlung am 9. Dezember 2021 auf dem dem italienischen Kino gewidmeten Kanal Cine 34 mit einer filmhistorischen Einführung durch den Filmkritiker Tatti Sanguineti.<ref>[https://www.mediasetplay.mediaset.it/article/mediasetplay/cine34/number-one-film-gianni-buffardi-cine34-streaming-trama_SE000000001016_a29524 Number One, il film di Gianni Buffardi in prima assoluta su Cine34], auf mediasetplay.mediaset.it, abgerufen am 8. Dezember 2021</ref>
“Number One” hat seine Fernseh-Erstausstrahlung am 9. Dezember 2021 auf dem dem italienischen Kino gewidmeten Kanal Cine 34 mit einer filmhistorischen Einführung durch den Filmkritiker Tatti Sanguineti.<ref>[https://www.mediasetplay.mediaset.it/article/mediasetplay/cine34/number-one-film-gianni-buffardi-cine34-streaming-trama_SE000000001016_a29524 Number One, il film di Gianni Buffardi in prima assoluta su Cine34], auf mediasetplay.mediaset.it, abgerufen am 8. Dezember 2021</ref>
==Kritiken==
Maria Catterini, Dez. 2021: “Der Film erzählt von den geheimen Nächten des internationalen Jetsets im Rom der 1970er Jahre […]In der großen Besetzung: Renzo Montagnani, Luigi Pistilli, Claude Jade, Chris Avram, Massimo Serato, Howard Ross. […] Der Number One Club stand 1971 im Mittelpunkt eines großen Kokain-Skandals, in den viele Namen des internationalen Jetsets verwickelt waren. Die Erzählung ist also die Geschichte des mondänen und feierfreudigen Nachtlebens in Rom in dieser Zeit, die durch die Anwesenheit von abtrünnigen Geheimdiensten, internationalem politischem Druck, organisiertem Verbrechen und der Banda della Magliana gekennzeichnet war. Der Film Number One ist also ein Foto des Dolce Vita, das nun zum Mala Vita geworden ist. […] Die Erzählung aus dem Film von 1973 erwies sich als viel zu unangenehm. Kein Wunder, dass es sofort wieder aus dem Verkehr gezogen wurde: Zu lebendig war die Erinnerung an das echte Number One, Roms beliebtestes Nachtlokal. Ein Ort, der nach einem anonymen Hinweis nur ein Jahr zuvor wegen Drogenhandels geschlossen wurde. Aber vor allem sind die beteiligten Personen zu stark. Das Schicksal des Filmes ist besiegelt: alle Spuren des Filmes sind verloren. Viele unbequeme Wahrheiten werfen Schatten auf das Licht von La Dolce Vita.” [https://www.maridacaterini.it/film-drammatici/320420-number-one-film-cast-trama-dove-quando-canale-info-location-data.html]
Massimilian Schiavoni, Quinlan, 2021: “Der hybride Charakter des Films, der von Dutzenden von Charakteren bevölkert wird, zerstreut und manchmal buchstäblich unverständlich ist, stellt ein Zeitdokument dar, das nonchalant filmische Genres und Nachrichten-Skrupel vermischt.
Es ist kein Zufall, dass Cine34 Interesse an dieser Rückgewinnung gezeigt hat. Wenn man bedenkt, dass jede Entdeckung von verlorenen Filmen unseres Kinos ein verdienstvolles Werk darstellt, so ist es auch richtig, dass Number One entscheidend zu unserem Genrekino gehört, einem Ausdrucksbereich, dem sich der zur Mediaset-Gruppe gehörende thematische Kanal im Wesentlichen widmet. Andererseits muss man sagen, dass Buffardis Film zwar dem Genrekino zuzuordnen ist, sich aber gleichzeitig dem Rahmen der Genres entzieht, da er aus verschiedenen Inspirationen zusammengesetzt ist und sich auf einzigartige Weise um eine schwärmerische Chorerzählung herum artikuliert. [..]
Über der Trockenheit der Linie und der Einbeziehung ihres Stils und ihrer stilistischen Merkmale steht jedoch eine weitere Absicht, die über allem anderen steht: die Struktur des Sofortfilms, die darauf abzielt, über die jüngsten Nachrichten zu berichten und dabei die Bezüge zu bekannten Persönlichkeiten aus den Nachrichten der Zeit kaum zu verbergen (oder besser gesagt, sie absichtlich deutlich erkennbar zu lassen). Als typisches Beispiel für einen italienischen Nachtclub der 1960er/70er Jahre, in dem sich der Jetset unverhohlen mit Kriminellen abgibt, wird “Number One” in Buffardis Film zur Metapher für alles Böse im Italien jener Zeit. Mit einer kühnen Haltung wirft Buffardi alles in einen offen moralisierenden Kessel, von der High Society über in unserem Land stationierte ausländische Reiche, Nachkommen königlicher Familien, Vertreter unseres Adels bis hin zu Politikern, Geistlichen und verschiedenen Mitgliedern der mehr oder weniger erniedrigten Unterwelt. Es gibt viele Bezüge zu den Ereignissen dieser Zeit, angefangen bei den deutlich erkennbaren Bezügen zu [[John Paul Getty II|Paul Getty Jr.]] und dem Tod seiner Frau [[Talitha Getty|Talitha]] an einer Überdosis Drogen. Für eine bessere Lektüre des Films wäre es in der Tat notwendig, eine Art Kartierung der Bezüge zu den Nachrichten vorzunehmen, die im Laufe der Jahre unweigerlich verloren gegangen sind. […]
Andererseits ist die narrative Struktur von Buffardis Film so unzusammenhängend und vielgestaltig, und er vertraut auf einen ausgesprochen nonchalanten Gebrauch der Rückblende, dass er paradoxerweise Zerlegungen und Neuzusammensetzungen zulässt, ohne dass man den Unterschied spürt. Buffardi scheint ein unentwirrbares und unentzifferbares Geflecht erzählen zu wollen, in dem das System des Staates völlig in einem Abgrund von Korruption, Verderben und Misswirtschaft versinkt. Die Geschichte als Ganzes wird immer undurchschaubarer und dreht sich um die wechselnden Interessen einer Vielzahl von Figuren, die alle in dieselben Missetaten verwickelt sind […] Der Film, der hier und da die Physiognomie eines Dokudramas annimmt, in dem die Namen der realen Personen kaum variieren, überträgt die Aufgabe, die Fäden eines solchen Durcheinanders fest zusammenzuhalten, den Ermittlungen eines Polizeikommissars (Renzo Montagnani) und eines Hauptmanns der Carabinieri (Luigi Pistilli). […]” [https://quinlan.it/2021/11/30/number-one/]
== Weblinks ==
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