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Historische Entwicklung


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==Historische Entwicklung==
==Historische Entwicklung==
Quellen aus der [[Geschichte_Südamerikas#Kolonialzeit|Kolonialzeit]] berichten von Gruppen, die als ”Uru” bezeichnet werden. Es handelt sich um Volksgruppen, die relativ isoliert von ihrer Umgebung lebten. Ihre Lebensgrundlage waren vorwiegend die Jagd und der Fischfang, und wegen ihrer Lebensweise wurden sie als ”primitiv” und ”unzivilisiert” betrachtet.<ref>Dedenbach-Salazar Sáenz 2007, 4-5</ref> Für ihre Sprache gab es verschiedene Bezeichnungen: ”Uru”, ”Uruquilla”, ”Ochozuma”, aber auch ”Puquina”. Die heute als[[Puqina]] bezeichnete Sprache ist allerdings mit den Uru-Chipaya-Sprachen nicht verwandt, obwohl ”Puquina” noch teilweise als Eigenbezeichnung der Uru-Chipaya-Sprachen verwandt wird. Die Bezeichnung ”Uru” bezog sich vor allem in der Kolonialzeit in erster Linie auf Gruppen mit einer bestimmten Lebensweise; sie sagt nicht unbedingt etwas über die von ihnen gesprochene Sprache aus.<ref>Cerrón-Palomino 2007, 48</ref>
Man nimmt an, dass die Uru-Chipaya-Sprachen zur Zeit der spanischen Eroberung im Bereich des Titicaca-Sees sowie zwischen diesem und dem [[Poopó-See]] gesprochen wurde.<ref>Rodolfo Cerrón-Palomino: “Chipaya”, in: Milly Crevels und Pieter Muysken (Hgg.): Lenguas de Bolivia, Bd. 1, 22-77. La Paz 2009. S. 31.</ref> Historisch wurde die Sprache als ”Uru” oder ”Uruquilla” bezeichnet, aber auch die Bezeichnung ”[[Puquina]]” (eigentlich eine mit dem Uru-Chipaya nicht verwandte Sprache, die aber ebenfalls in der Umgebung des Titicacasees gesprochen wurde) wurde häufig verwandt.<ref>Pieter Muysken: “Uchumataqu: Research in Progress on the Bolivian Altiplano”, in: International Journal on Multicultural Societies Bd. 4,2, S. 235-247. 2002. S. 236</ref>
Man nimmt an, dass die Uru-Chipaya-Sprachen zur Zeit der spanischen Eroberung im Bereich zwischen dem Titicacasee, dem [[Poopó-See]] und dem [[Salar de Coipasa|Salzsee von Coipasa]] gesprochen wurde. Als ”Uru” bezeichnete Gruppen finden sich historisch auch im Bereich der [[Cordillera de Lípez]] (südlich des beschriebenen Gebiets) sowie an der chilenischen Pazifikküste zwischen [[Arica]] und [[Cobija (Chile)|Cobija]]. Die Zugehörigkeit der beiten letzteren Gruppen zur Sprachfamilie der Uru-Chipaya ist jedoch zweifelhaft.<ref>Cerrón-Palomino 2007, 47-48</ref>
An den meisten Orten wurde die Sprache, beginnend in vorspanischer Zeit, zunächst vom Puquina, später an Aymara und Quechua und in jüngster Zeit auch durch das Spanische ersetzt.<ref>Rodolfo Cerrón-Palomino: “Chipaya”, in: Milly Crevels und Pieter Muysken (Hgg.): Lenguas de Bolivia, Bd. 1, 22-77. La Paz 2009. S. 31.</ref> Zu Beginn des 20. Jahrhunderts existierten noch Sprachinseln sowohl in Peru als auch in Bolivien in der Nähe des Titicaca-Sees, des Poopó-Sees und im Municipio Chipaya.
An den meisten Orten wurde die Sprache, beginnend in vorspanischer Zeit, zunächst vom Puquina, später an Aymara und Quechua und in jüngster Zeit auch durch das Spanische ersetzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts existierten noch Sprachinseln sowohl in Peru als auch in Bolivien in der Nähe des Titicaca-Sees, des Poopó-Sees und im Municipio Chipaya.<ref>Cerrón-Palomino 2009, 31.</ref>
==Die einzelnen Uru-Chipaya-Sprachen==
==Die einzelnen Uru-Chipaya-Sprachen==