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Nach der Umstellung der Wirtschaft auf das sozialistische System war ein Rauchwarenhandel im früheren Sinn nicht mehr möglich. Auf freier Basis konnten weder Waren-Importe noch Exporte getätigt werden. Auch inländische Felle durften vom privaten Großhandel nicht mehr angekauft werden, die aber, gemessen an dem Vorkriegsvolumen, ohnehin nur sehr gering anfielen. Die mit meist verringertem Personal verbliebenen Leipziger Firmen arbeiteten unter anderem für den Brühlpelz, von wo sie Ware in Lohnarbeit bekamen. Eigene Verkäufe, zum Beispiel an Kürschner, konnten nicht mehr ausgeführt werden. Das später gegründete Unternehmen „Absatzkontor für Rauchwaren“ diente vor allem der Versorgung des Inlands mit Rauchwaren durch hierfür ermächtigte Firmen. Insbesondere waren dies Kürschnerfachgeschäfte, die jedoch nicht unmittelbar beliefert wurden, sondern über ihre Genossenschaft. Die erste Genossenschaft der Kürschner war, noch auf privater Grundlage, am 16. September 1946 in Leipzig gegründet worden. Soweit die selbständigen Kürschner sich ihr Material, vor allem Felle, nicht freihändig beschaffen konnten, erhielten sie es von der Genossenschaft zugeteilt. Den Genossenschaften wurden die Felle durch übergeordnete Stellen zugeleitet, im Rahmen der vorhandenen Menge ([[Volkswirtschaftsplan]]). Auf das Ausmaß der Planung hatten die Genossenschaften keinen Einfluss. Je nach Umfang der erfolgten Zuteilung in Bezug auf Fellart und Fellmenge erfolgten die Lieferungen (Quoten) an die Mitglieder der Genossenschaft.<ref name=”Schöps” />
Nach der Umstellung der Wirtschaft auf das sozialistische System war ein Rauchwarenhandel im früheren Sinn nicht mehr möglich. Auf freier Basis konnten weder Waren-Importe noch Exporte getätigt werden. Auch inländische Felle durften vom privaten Großhandel nicht mehr angekauft werden, die aber, gemessen an dem Vorkriegsvolumen, ohnehin nur sehr gering anfielen. Die mit meist verringertem Personal verbliebenen Leipziger Firmen arbeiteten unter anderem für den Brühlpelz, von wo sie Ware in Lohnarbeit bekamen. Eigene Verkäufe, zum Beispiel an Kürschner, konnten nicht mehr ausgeführt werden. Das später gegründete Unternehmen „Absatzkontor für Rauchwaren“ diente vor allem der Versorgung des Inlands mit Rauchwaren durch hierfür ermächtigte Firmen. Insbesondere waren dies Kürschnerfachgeschäfte, die jedoch nicht unmittelbar beliefert wurden, sondern über ihre Genossenschaft. Die erste Genossenschaft der Kürschner war, noch auf privater Grundlage, am 16. September 1946 in Leipzig gegründet worden. Soweit die selbständigen Kürschner sich ihr Material, vor allem Felle, nicht freihändig beschaffen konnten, erhielten sie es von der Genossenschaft zugeteilt. Den Genossenschaften wurden die Felle durch übergeordnete Stellen zugeleitet, im Rahmen der vorhandenen Menge ([[Volkswirtschaftsplan]]). Auf das Ausmaß der Planung hatten die Genossenschaften keinen Einfluss. Je nach Umfang der erfolgten Zuteilung in Bezug auf Fellart und Fellmenge erfolgten die Lieferungen (Quoten) an die Mitglieder der Genossenschaft.<ref name=”Schöps” />
Zu „Diskussionen innerdeutscher Art“ gab die erstmalige Zulassung der Interpelz als Aussteller auf der [[Internationale Frankfurter Pelzmesse|Frankfurter Pelzmesse]] Anlass. Nach der Einschaltung örtlicher Instanzen wurde dann erstmals im Jahr 1970 die DDR-Flagge neben denen der übrigen Staaten und Länder gehisst, die auf der Messe vertreten waren.<ref>Willi Treusch: ”Messe- und Verbands-Chronik von 25 Jahren …” Undatierter Entwurf (vor 29. Oktober 1972), S. 40 ([[Commons:Category:Collection G. & C. Franke|Sammlung G. & C. Franke]]).</ref>
1995, fünf Jahre nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]], gab es laut einer Leipziger Zeitungsmeldung keinen Fellhändler oder Kürschner mehr am Leipziger Brühl.<ref>In: ”Winckelmann Pelzmarkt”: ”Keine Pelze mehr am Leipziger Brühl” (identisch mit der Überschrift in der Lokalpresse). 20. Oktober 1995.</ref> Die volkseigenen und genossenschaftlichen Betriebe sowie die ”Einkaufs- und Liefergenossenschaft (ELG)” waren zuvor bereits [[Liquidation|abgewickelt]] beziehungsweise aufgelöst worden.<ref>Ohne Autorenangabe: ”Die Neugründung der Innung 1990”. In: ”1423-1998. 575 Jahre Kürschner-Innung zu Leipzig”. August 1989.</ref>
1995, fünf Jahre nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]], gab es laut einer Leipziger Zeitungsmeldung keinen Fellhändler oder Kürschner mehr am Leipziger Brühl.<ref>In: ”Winckelmann Pelzmarkt”: ”Keine Pelze mehr am Leipziger Brühl” (identisch mit der Überschrift in der Lokalpresse). 20. Oktober 1995.</ref> Die volkseigenen und genossenschaftlichen Betriebe sowie die ”Einkaufs- und Liefergenossenschaft (ELG)” waren zuvor bereits [[Liquidation|abgewickelt]] beziehungsweise aufgelöst worden.<ref>Ohne Autorenangabe: ”Die Neugründung der Innung 1990”. In: ”1423-1998. 575 Jahre Kürschner-Innung zu Leipzig”. August 1989.</ref>