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"Das Buch Lotte Klemperers" gilt thematisch für den ganzen Artikel. Bei "Würdigung" ist unklar, ob sich die Würdigung auf die Autorin allgemein, ihre Autorschaft in diesem Fall oder auf das Buch beziehen soll.


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Im 1983 erschienenen Buch ””’Die Personalakten der Johanna Geisler””’ schildert [[Lotte Klemperer]], Tochter des international berühmten Dirigenten [[Otto Klemperer]] das nicht alltägliche Leben ihrer Mutter, der Opernsängerin [[Johanna Geisler]], bevor diese den Dirigenten heiratete.<ref>Lotte Klemperer (Hrsg.): ”Die Personalakten der Johanna Geisler. Eine Dokumentation in Stichproben.” Fischer TB Verlag, Frankfurt 1983, ISBN 3-596-25626-7.</ref>
Im 1983 erschienenen Buch ””’Die Personalakten der Johanna Geisler””’ schildert [[Lotte Klemperer]], Tochter des international berühmten Dirigenten [[Otto Klemperer]] das nicht alltägliche Leben ihrer Mutter, der Opernsängerin [[Johanna Geisler]], bevor diese den Dirigenten heiratete.<ref>Lotte Klemperer (Hrsg.): ”Die Personalakten der Johanna Geisler. Eine Dokumentation in Stichproben.” Fischer TB Verlag, Frankfurt 1983, ISBN 3-596-25626-7.</ref>
== Hintergrund ==
== Das Buch Lotte Klemperers ==
Dem 1983 im [[Fischer Taschenbuch Verlag]] erschienene 142-seitigen Buch ”Die Personalakten der Johanna Geisler” liegt das Dokument aus dem Archiv des [[Staatstheater Wiesbaden|Staatstheaters Wiesbaden]] ”Personal-Akten betreffend die Chorsängerin Frl. Geisler” zu Grunde. Das Dokument hatte achtzig Jahre und zwei Weltkriege überstanden, bevor es von Lotte Klemperer, der Tochter des international bekannten Dirigenten Otto Klemperer nach dem Tod ihrer Mutter – dessen Frau Johanna Geisler – aufgespürt wurde. Dazu kommentiert sie „An [[Bürokratie]] ist manchmal doch was dran … “.<ref>Vorwort ”Wie es dazu kam”, ”Personalakten” 1983, S. 5–7, hier S. 6.</ref>
Dem 1983 im [[Fischer Taschenbuch Verlag]] erschienene 142-seitigen Buch ”Die Personalakten der Johanna Geisler” liegt das Dokument aus dem Archiv des [[Staatstheater Wiesbaden|Staatstheaters Wiesbaden]] ”Personal-Akten betreffend die Chorsängerin Frl. Geisler” zu Grunde. Das Dokument hatte achtzig Jahre und zwei Weltkriege überstanden, bevor es von Lotte Klemperer, der Tochter des international bekannten Dirigenten Otto Klemperer nach dem Tod ihrer Mutter – dessen Frau Johanna Geisler – aufgespürt wurde. Dazu kommentiert sie „An [[Bürokratie]] ist manchmal doch was dran … “.<ref>Vorwort ”Wie es dazu kam”, ”Personalakten” 1983, S. 5–7, hier S. 6.</ref>
Um sich ein Bild von ihrer Mutter zu machen, von deren Leben und Persönlichkeit sie bis dahin nichts wusste, recherchierte sie viele weitere Fakten: zur Geburt ihrer Mutter – einem Waisenkind – und zu deren Pflegeeltern, dann Zeitzeugnisse wie Zeitungsausschnitte und Anderes über Werdegang und Engagements im Leben als Sängerin. Wie diese zum Singen kam und was das junge Mädchen, das niemals richtig Musik studierte, am Theater erlebte. Aus nüchternen Einzelheiten erarbeitete sich die Autorin eine Vorstellung vom beschwerlichen Weg ihrer Mutter als zunächst Chorsängerin unter der patriarchalisch-bürokratischen Verwaltung der Opernhäuser [[Hannover]], [[Dessau]] und [[Wiesbaden]] von 1903–1911 bis hin zu deren Solo-Erfolgen in Mainz und Köln ab 1912. In ihrer Einleitung ”Wie es dazu kam” schreibt sie, dass ”nichts” in diesem Buche ”erdichtet” sei. Ihre Zwischentexte seien lediglich die Verbindung zwischen den recherchierten Dokumenten, die den „kaum alltäglichen“ Lebensweg ihrer Mutter, der Sängerin Johanna Geisler und dann Frau Otto Klemperers „in Stichproben“ darstellten.
Um sich ein Bild von ihrer Mutter zu machen, von deren Leben und Persönlichkeit sie bis dahin nichts wusste, recherchierte sie viele weitere Fakten: zur Geburt ihrer Mutter – einem Waisenkind – und zu deren Pflegeeltern, dann Zeitzeugnisse wie Zeitungsausschnitte und Anderes über Werdegang und Engagements im Leben als Sängerin. Wie diese zum Singen kam und was das junge Mädchen, das niemals richtig Musik studierte, am Theater erlebte. Aus nüchternen Einzelheiten erarbeitete sich die Autorin eine Vorstellung vom beschwerlichen Weg ihrer Mutter als zunächst Chorsängerin unter der patriarchalisch-bürokratischen Verwaltung der Opernhäuser [[Hannover]], [[Dessau]] und [[Wiesbaden]] von 1903–1911 bis hin zu deren Solo-Erfolgen in Mainz und Köln ab 1912. In ihrer Einleitung ”Wie es dazu kam” schreibt sie, dass ”nichts” in diesem Buche ”erdichtet” sei. Ihre Zwischentexte seien lediglich die Verbindung zwischen den recherchierten Dokumenten, die den „kaum alltäglichen“ Lebensweg ihrer Mutter, der Sängerin Johanna Geisler und dann Frau Otto Klemperers „in Stichproben“ darstellten.
=== Würdigung ===
=== Lotte Klemperer ===
Lotte Klemperer (1928–2003), die Tochter der Sängerin Johanna Geisler und des Dirigenten Otto Klemperer, bezeichnet sich selbst als „Herausgeberin“ dieser „Dokumentation in Stichproben“, die jedoch weit mehr ist. Als Tochter setzt sie sich, vertieft aufgrund familiärer Bande, mit der gesellschaftlich-sozialen Situation ihrer Mutter als Waisenkind und begabte, selbständig heranwachsende Künstlerin und ledige Kindesmutter auseinander. Bei gleichzeitiger Zurücknahme persönlicher Betroffenheit erschließt die Autorin ein „nicht alltägliches“ Frauen- und Künstlerinnenschicksal vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und zugleich eine musikalische Kulturepoche.
Lotte Klemperer (1928–2003), die Tochter der Sängerin Johanna Geisler und des Dirigenten Otto Klemperer, bezeichnet sich selbst als „Herausgeberin“ dieser „Dokumentation in Stichproben“, die jedoch weit mehr ist. Als Tochter setzt sie sich, vertieft aufgrund familiärer Bande, mit der gesellschaftlich-sozialen Situation ihrer Mutter als Waisenkind und begabte, selbständig heranwachsende Künstlerin und ledige Kindesmutter auseinander. Bei gleichzeitiger Zurücknahme persönlicher Betroffenheit erschließt die Autorin ein „nicht alltägliches“ Frauen- und Künstlerinnenschicksal vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und zugleich eine musikalische Kulturepoche.