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Politisch oder landestypisch beeinflusste Geschichtsnarrative: gramm.

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Aus [[Emisch und etisch|emischer]] Perspektive ist ein bedeutender Aspekt der heutigen uigurischen Kultur der Wunsch nach Unabhängigkeit. Angesichts der kulturellen und religiösen Unterschiede zwischen uigurischen Chinesen einerseits und stärker sinisierten Minderheiten und Han-Chinesen andererseits, nimmt der Wille zur Unabhängigkeit für die uigurische Identität eine wichtige Rolle ein.<ref name=”West2009_EPAO_p853″>{{Literatur |Autor=Barbara A. West |Titel=Encyclopedia of the peoples of Asia and Oceania |Verlag=Facts On File / Infobase Publishing |Ort=New York |Datum=2009 |ISBN=978-0-8160-7109-8 |Seiten=853}}</ref>
Aus [[Emisch und etisch|emischer]] Perspektive ist ein bedeutender Aspekt der heutigen uigurischen Kultur der Wunsch nach Unabhängigkeit. Angesichts der kulturellen und religiösen Unterschiede zwischen uigurischen Chinesen einerseits und stärker sinisierten Minderheiten und Han-Chinesen andererseits, nimmt der Wille zur Unabhängigkeit für die uigurische Identität eine wichtige Rolle ein.<ref name=”West2009_EPAO_p853″>{{Literatur |Autor=Barbara A. West |Titel=Encyclopedia of the peoples of Asia and Oceania |Verlag=Facts On File / Infobase Publishing |Ort=New York |Datum=2009 |ISBN=978-0-8160-7109-8 |Seiten=853}}</ref>
Aus ihren unterschiedlichen politischen Intentionen resultiert, dass die Geschichtsschreibung der offiziellen chinesischen Historiker einerseits und der uigurischen Nationalisten andererseits grundlegend unvereinbar miteinander bleiben.<ref name=”BovingdonInStarr2004_Xinjiang_Kap14_p353–374_p353″>{{Literatur |Autor=Gardner Bovingdon (mit Beiträgen von Nabijan Tursun) |Hrsg=S. Frederick Starr |Titel=Chapter 14: Contested Histories |Sammelwerk=Xinjiang: China’s Muslim Borderland, an overview of the history, demographics, politics, and culture of the province |Verlag=Routledge (Taylor & Francis Group) |Ort=London & New York |Datum=2004 |ISBN=0-7656-1317-4 |Seiten=353–374 |Fundstelle=hier S. 353}}</ref> Zudem ist eine Sprachkenntnis bei Han-Chinesen für Uigurisch sehr selten vorhanden sowie die Kompetenz oder Bereitschaft des Lesens von [[Mandarin (Sprache)|Mandarin]]-Texten nicht bei allen Uiguren vorhanden, so dass auch diese uigurisch-chinesische Sprachbarriere zu einer Trennung im Geschichtsbild zwischen Uiguren und Han-Chinesen beiträgt, auch wenn der chinesiche Staat seine offizielle Geschichtsversion durch Übersetzungen ins Uigurische und durch das Schulsystem in der uigurischen Bevölkerung durchzusetzen versucht und umgekehrt han-chinesische Geschichtswissenschaftler mithilfe hastig erstellter Übersetzungen den Zugriff auf die Positionen uigurischer Intellektueller zu erlangen versuchen.<ref name=”BovingdonInStarr2004_Xinjiang_Kap14_p353–374_p353f”>{{Literatur |Autor=Gardner Bovingdon (mit Beiträgen von Nabijan Tursun) |Hrsg=S. Frederick Starr |Titel=Chapter 14: Contested Histories |Sammelwerk=Xinjiang: China’s Muslim Borderland, an overview of the history, demographics, politics, and culture of the province |Verlag=Routledge (Taylor & Francis Group) |Ort=London & New York |Datum=2004 |ISBN=0-7656-1317-4 |Seiten=353–374 |Fundstelle=hier S. 353 f.}}</ref>
Aus ihren unterschiedlichen politischen Intentionen resultiert, dass die Geschichtsschreibung der offiziellen chinesischen Historiker einerseits und der uigurischen Nationalisten andererseits grundlegend unvereinbar miteinander bleibt.<ref name=”BovingdonInStarr2004_Xinjiang_Kap14_p353–374_p353″>{{Literatur |Autor=Gardner Bovingdon (mit Beiträgen von Nabijan Tursun) |Hrsg=S. Frederick Starr |Titel=Chapter 14: Contested Histories |Sammelwerk=Xinjiang: China’s Muslim Borderland, an overview of the history, demographics, politics, and culture of the province |Verlag=Routledge (Taylor & Francis Group) |Ort=London & New York |Datum=2004 |ISBN=0-7656-1317-4 |Seiten=353–374 |Fundstelle=hier S. 353}}</ref> Zudem ist eine Sprachkenntnis bei Han-Chinesen für Uigurisch sehr selten vorhanden sowie die Kompetenz oder Bereitschaft des Lesens von [[Mandarin (Sprache)|Mandarin]]-Texten nicht bei allen Uiguren vorhanden, so dass auch diese uigurisch-chinesische Sprachbarriere zu einer Trennung im Geschichtsbild zwischen Uiguren und Han-Chinesen beiträgt, auch wenn der chinesiche Staat seine offizielle Geschichtsversion durch Übersetzungen ins Uigurische und durch das Schulsystem in der uigurischen Bevölkerung durchzusetzen versucht und umgekehrt han-chinesische Geschichtswissenschaftler mithilfe hastig erstellter Übersetzungen den Zugriff auf die Positionen uigurischer Intellektueller zu erlangen versuchen.<ref name=”BovingdonInStarr2004_Xinjiang_Kap14_p353–374_p353f”>{{Literatur |Autor=Gardner Bovingdon (mit Beiträgen von Nabijan Tursun) |Hrsg=S. Frederick Starr |Titel=Chapter 14: Contested Histories |Sammelwerk=Xinjiang: China’s Muslim Borderland, an overview of the history, demographics, politics, and culture of the province |Verlag=Routledge (Taylor & Francis Group) |Ort=London & New York |Datum=2004 |ISBN=0-7656-1317-4 |Seiten=353–374 |Fundstelle=hier S. 353 f.}}</ref>
Die akademische Forschung zur uigurischen Geschichte und zu Xinjiang konnte bedeutende Fortschritte erzielen, wenngleich sie sich zum Einen gegen die in vielen Ländern spezifisch geprägten Lesarten behaupten muss und zum Anderen auch nur eine Randstellung in den [[Zentraleurasienwissenschaften]] einnimmt.<ref name=”Kamalov2021_2021_OREAH_UH” />
Die akademische Forschung zur uigurischen Geschichte und zu Xinjiang konnte bedeutende Fortschritte erzielen, wenngleich sie sich zum Einen gegen die in vielen Ländern spezifisch geprägten Lesarten behaupten muss und zum Anderen auch nur eine Randstellung in den [[Zentraleurasienwissenschaften]] einnimmt.<ref name=”Kamalov2021_2021_OREAH_UH” />