Produktion
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Der Animations-Regisseur [[Chuck Jones]] hatte mit dem bekannten Kinderbuchautor [[Theodor Seuss Geisel]], besser bekannt als Dr. Seuss, bereits während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]<nowiki/>s an der Cartoonreihe ”[[Private Snafu]]” zusammengearbeitet. Jones fand Gefallen an Geisels Büchern, weswegen er eine Fernseh-Zeichentrickadaption von einem seiner Werke produzieren wollte. Er wandte sich an Geisel und schlug ihm vor, ”[[Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat]]” für die Weihnachts-Saison 1966 zu verfilmen.<ref>[[Chuck Jones]]: ”Chuck Reducks: Drawing From the Fun Side of Life”. Warner Books, New York 1996, ISBN 0-446-51893-X, S. 263.</ref> Dieser haderte zunächst mit dem Vorschlag, da er während der Produktion seiner Verfilmung ”[[Die 5000 Finger des Dr. T.]]” unangenehme Erfahrungen gemacht hatte. Weil er aufgefordert wurde, den Film an übliche [[Hollywood]]-Standards anzupassen und seine eigenen, skurrilen Ideen herunterzufahren, war er der Ansicht, nicht zum Mainstream-Filmgeschäft zu passen.<ref>Judith Morgan, Neil Morgan: ”Dr. Seuss and Mr. Geisel: A Biography”. Da Capo Press, Boston 1996, ISBN 0-306-80736-X, S. 136.</ref> Jones konnte ihn jedoch schließlich überreden, worauf Geisel seine eigene Filmproduktionsfirma ”The Cat in the Hat Productions” beauftragte.<ref>William D. Crump: ”Happy Holidays–Animated! A Worldwide Encyclopedia of Christmas, Hanukkah, Kwanzaa and New Year’s Cartoons on Television and Film”, McFarland & Company, Jefferson 2019, ISBN 978-1-476636-46-7, S. 88.</ref> Zusätzliche Unterstützung kam von [[Metro-Goldwyn-Mayer]], bei der Jones damals angestellt war.<ref>Jeff Lenburg: ”Who’s who in Animated Cartoons: An International Guide to Film & Television’s Award-winning and Legendary Animators”. Applause Theatre & Cinema Books, Montclair 2006, ISBN 1-557-83671-X, S. 351.</ref>
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Der Animations-Regisseur [[Chuck Jones]] hatte mit dem bekannten Kinderbuchautor [[Theodor Seuss Geisel]], besser bekannt als Dr. Seuss, bereits während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]<nowiki/>s an der Cartoonreihe ”[[Private Snafu]]” zusammengearbeitet. Jones fand Gefallen an Geisels Büchern, weswegen er eine Fernseh-Zeichentrickadaption von einem seiner Werke produzieren wollte. Er wandte sich an Geisel und schlug ihm vor, ”[[Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat]]” für die Weihnachts-Saison 1966 zu verfilmen.<ref>[[Chuck Jones]]: ”Chuck Reducks: Drawing From the Fun Side of Life”. Warner Books, New York 1996, ISBN 0-446-51893-X, S. 263.</ref> Dieser haderte zunächst mit dem Vorschlag, da er während der Produktion seiner Verfilmung ”[[Die 5000 Finger des Dr. T.]]” unangenehme Erfahrungen gemacht hatte. Weil er aufgefordert wurde, den Film an übliche [[Hollywood]]-Standards anzupassen und seine eigenen, skurrilen Ideen herunterzufahren, war er der Ansicht, nicht zum Mainstream-Filmgeschäft zu passen.<ref>Judith Morgan, Neil Morgan: ”Dr. Seuss and Mr. Geisel: A Biography”. Da Capo Press, Boston 1996, ISBN 0-306-80736-X, S. 136.</ref> Jones konnte ihn jedoch schließlich überreden, worauf Geisel seine eigene Filmproduktionsfirma ”The Cat in the Hat Productions” beauftragte.<ref>William D. Crump: ”Happy Holidays–Animated! A Worldwide Encyclopedia of Christmas, Hanukkah, Kwanzaa and New Year’s Cartoons on Television and Film”, McFarland & Company, Jefferson 2019, ISBN 978-1-476636-46-7, S. 88.</ref> Zusätzliche Unterstützung kam von [[Metro-Goldwyn-Mayer]], bei der Jones damals angestellt war.<ref>Jeff Lenburg: ”Who’s who in Animated Cartoons: An International Guide to Film & Television’s Award-winning and Legendary Animators”. Applause Theatre & Cinema Books, Montclair 2006, ISBN 1-557-83671-X, S. 351.</ref>
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Ausstrahlender Sender war [[Columbia Broadcasting System|CBS]], der Ende 1965 mit ”[[Die Peanuts – Fröhliche Weihnachten]]” einen Überraschungserfolg
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Ausstrahlender Sender war [[Columbia Broadcasting System|CBS]], der Ende 1965 mit ”[[Die Peanuts – Fröhliche Weihnachten]]” einen Überraschungserfolg gefeiert hatte. CBS überließ Jones und MGM für die Produktion einen Betrag von 315.000 Dollar (2021 entspräche dies knapp 3 Millionen Dollar); diese Summe war ungefähr viermal so hoch wie das Budget, das [[Bill Meléndez]] für den ”Peanuts”-Film erhielt.<ref>Janet Giovanelli: ”The True Story of Santa Claus: The History, The Traditions, The Magic”. Centennial Books, New York 2020, ISBN 978-1-951274-42-9, S. 118.</ref> Zu Jones’ Verblüffung fand er, nachdem mehrere andere Unternehmen abgelehnt hatten, im Bankenverband ”Foundation For Full-Service Banks” einen Werbepartner. Jones merkte an, dass dies höchst ungewöhnlich war, nicht nur, weil der Film die Kommerzialisierung von Weihnachten kritisierte, sondern auch, da Jones die Zurückzahlung des vom Verband zur Verfügung gestellten Kredits aufgrund der unklaren Erfolgsaussichten der Produktion nicht garantieren konnte. Die Werbebotschaften des Verbands wurden bei späteren Wiederholungen aus dem Film geschnitten.<ref>Chuck Jones: ”Chuck Reducks: Drawing From the Fun Side of Life”. Warner Books, New York 1996, ISBN 0-446-51893-X, S. 276.</ref>
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Als Erzähler und Grinch wurde der britische Schauspieler [[Boris Karloff]] besetzt. Geisel protestierte erfolglos gegen diese Entscheidung, da er seine Stimme als zu unheimlich empfand. Jones konnte Geisel jedoch überzeugen, dass Karloff die richtige Balance zwischen Angst einflößend und komisch finden werde. Karloff sprach den gesamten Film über in einer vornehmen, freundlichen Tonlage, für die Stellen als Grinch wurde daraus per Filtertechnik eine bedrohliche, raue Stimme. Karloff war zudem das einzige Ensemblemitglied, das im Abspann erwähnt wurde.<ref name=”:2″>Mark Voger: ”Holly Jolly”. TwoMorrows Publishing, Raleigh 2020, [[Spezial:ISBN-Suche/978-1605490977|ISBN 978-1-605490-97-7]], S. 176.</ref>
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Als Erzähler und Grinch wurde der britische Schauspieler [[Boris Karloff]] besetzt. Geisel protestierte erfolglos gegen diese Entscheidung, da er seine Stimme als zu unheimlich empfand. Jones konnte Geisel jedoch überzeugen, dass Karloff die richtige Balance zwischen Angst einflößend und komisch finden werde. Karloff sprach den gesamten Film über in einer vornehmen, freundlichen Tonlage, für die Stellen als Grinch wurde daraus per Filtertechnik eine bedrohliche, raue Stimme. Karloff war zudem das einzige Ensemblemitglied, das im Abspann erwähnt wurde.<ref name=”:2″>Mark Voger: ”Holly Jolly”. TwoMorrows Publishing, Raleigh 2020, [[Spezial:ISBN-Suche/978-1605490977|ISBN 978-1-605490-97-7]], S. 176.</ref>
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