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AZ: Die Seite wurde neu angelegt: mini|Yves Gomy im Jahr 2014 mini|Yves Gomy während einer Expedition in Tamjilt, Marokko im Mai 2009 '''Yves Jean Pierre Gomy''' (* 2. Juli 1942 in Paris) ist ein französischer Koleopterologe und Pädagoge. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Familie der Stutzkä…

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[[Datei:L’entomologiste Yves Gomy en juin 2014.JPG|mini|Yves Gomy im Jahr 2014]]
[[Datei:Yves Gomy en mai 2009 à Tamjilt.jpg|mini|Yves Gomy während einer Expedition in Tamjilt, Marokko im Mai 2009]]
”’Yves Jean Pierre Gomy”’ (* [[2. Juli]] [[1942]] in [[Paris]]) ist ein französischer [[Koleopterologie|Koleopterologe]] und [[Pädagoge]]. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Familie der [[Stutzkäfer]] (Histeridae). Neben seiner Forschungstätigkeit und zahlreichen entomologischen Schriften veröffentlichte er fünf Gedichtbände, die von seiner Frau, der Vergänglichkeit der Zeit und seinem Aufenthalt auf den Inseln des westlichen Indischen Ozeans, den Maskarenen, Madagaskar und den Komoren, handeln.

== Leben ==
Gomy war das älteste von vier Kindern. Er wuchs in einem Pariser Vorort auf und besuchte die [[Elementarschule]]n in [[Créteil]] und [[Fontenay-sous-Bois]] sowie die Sekundarschulen in [[Vincennes]], [[Saint-Maur-des-Fossés]] ([[Lycée d’Arsonval]]) und in Paris.<ref name="Deuve">{{Literatur |Autor=Thierre Deuve |Titel=Assemblée générale du 5 avril 2006 |Hrsg=Société entomologique de France |Sammelwerk=Bulletin de la Société entomologique de France |Band=111 |Nummer=2 |Ort=Paris |Datum=2006 |ISSN=0037-928X |Seiten=257–279}}</ref> Bereits in seiner frühen Kindheit interessierte er sich für Insekten, woraus sich im Alter von 12 Jahren eine Leidenschaft entwickelte.<ref name="Deuve"/> 1961 erwarb er am [[Lycée Turgot]] in Paris das [[Baccalauréat]] in [[Philosophie]] und trat im selben Jahr in die Ecole Normale Primaire d’Auteuil in Paris ein. Im April 1962 heiratete er in Fontenay-sous-Bois Colette Cordou, mit der er zwei Söhne hatte. Von 1964 bis 1966 war er als Militärfreiwilliger bei der Technischen Hilfe (VAT) und als Lehrer auf Réunion tätig. Parallel dazu absolvierte er ein Hochschulstudium in [[Saint-Denis (Réunion)|Saint-Denis]] (zu dieser Zeit [[Université de Provence Aix-Marseille I]]), wo er 1969 das [[Diplôme Universitaire d’Etudes Littéraires]] (DUEL) erlangte. 1970 erwarb er das [[Lizenziat]] und 1975 einen [[Master]]-Abschluss in [[Zoogeographie]] an der [[Université Paul-Valéry Montpellier III]].<ref>{{Literatur |Autor=Yves Gomy |Titel=Les Coléoptères Histeridae des îles Mascareignes |Sammelwerk=Annali del Museo civico di storia naturale di Genova. |Band=84 |Datum=1983 |ISSN=0365-4389 |Seiten=269-348}}</ref>

Nach seinem Lehramtsabschluss an der Ecole Normale Primaire d’Auteuil im Jahr 1962 arbeitete er ab Oktober 1964 zwei Jahre lang in der [[Normandie]], wo er parallel eine Lehrtätigkeit in [[Saint-Ouen-du-Breuil]] und in [[Rosay (Seine-Maritime)|Rosay]] ausübte. Anschließend arbeitete er in [[Saint-Gilles-les-Bains]] auf der Insel Réunion. Nach seiner Ernennung zum Sekundarschullehrer im Jahr 1970 arbeitete er nacheinander in [[Salazie]] und [[Sainte-Marie (Réunion)|Sainte-Marie]] auf Réunion. Im August 1973 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er am [[Collège de Riez-la-Romaine]], am [[Collège Vincent-d’Indy]] und an [[Collège Germaine-Tillion]] unterrichtete. 1989 wurde Gomy in [[Geschichte]] und [[Geographie]] zertifiziert, setzte seine Laufbahn bis 1996 am College Vincent-d’Indy fort und beendete sie am [[Collège Anatole-France]] in [[Sartilly]], in der Nähe von [[Granville (Manche)|Granville]] ([[Département Manche]]). Am 1. August 2002 ging er in den Ruhestand.

== Forschung ==
Im Alter von 16 Jahren spezialisierte sich Gomy auf das systematische Studium einer kleinen Käferfamilie, den Stutzkäfern. Seine Professoren Albert de Cooman und Jean Thérond sowie seine Kontakte zu [[Renaud Paulian]] ermöglichten es ihm, seine Kenntnisse zu vertiefen, indem er insbesondere die Microhisteridae der Humusbiotope weltweit sowie die Inselpopulationen studierte. Im November 1960 wurde er Mitglied der [[Société entomologique de France]] (SEF), wo ervon 2006 bis 2007 als deren Präsident fungierte.<ref name="Deuve"/> In dieser Funktion organisierte er ein Kolloquium mit dem Thema ”Aller à l’espèce en Entomologie, illusion ou nécessité?” (In der Entomologie auf die Art eingehen – Illusion oder Notwendigkeit?), das am 23. und 24. November 2007 im Auditorium der Grande galerie de l’Évolution des [[Muséum national d’histoire naturelle]] in Paris stattfand und von 82 Teilnehmern besucht wurde. Der Bericht über dieses Kolloquium wurde in den «Mémoires» der Société entomologique de France veröffentlicht. Gomys Stutzkäfer-Sammlung wird in der [[Zoologische Staatssammlung München|Zoologischen Staatssammlung München]] (ZSM) aufbewahrt.

Von Oktober 1964 bis August 1973 hatte Gomy Forschungsaufenthalte auf Réunion, während er unter der Leitung von Renaud Paulian an einer Studie (RCP 225/CNRS) über die Berg-[[Ökosystem]]e der Region Madagaskar des [[Centre national de la recherche scientifique]] teilnahm. Im Oktober 1972 arbeitete er mit dem Vulkanologen [[Haroun Tazieff]] zusammen.

Im Januar/Februar 1966, 1970 sowie 1971 hatte Gomy Studienaufenthalte auf [[Mauritius]], wo er mit [[Jean Vinson]] (1906–1966) und [[Joseph Raymond Mamet]] zusammenarbeitete.

Drei Studienreisen führten ihn nach Madagaskar. Von Januar bis Februar 1967 bereiste er den Osten und das Zentrum der Insel, von Januar bis Februar 1968 war er im Nordosten, im Norden und Nordwesten unterwegs, wo er mit Jean Vadon (1904–1970) zusammenarbeitete. Im Juli und August 1969 hielt sich Gomy im Süden Madagaskars auf.

Kurze entomologische Zwischenstopps während einer Rückkehr nach Frankreich im Juli und August 1968 an Bord des Passagierschiffes ”Pierre Loti” der Reederei [[Messageries Maritimes]] hatte Gomy in [[Le Port (Réunion)|Le Port]] ([[Pointe-des-Galets]]), [[Toamasina]], [[Mahajanga (Provinz)|Mahajanga]], [[Mutsamudu]], [[Durban]], [[Kapstadt]], [[Dakar]] und [[Marseille]].

Von August bis September 1969 besuchte Gomy die [[Komoren]]inseln [[Mayotte]], [[Mohéli]], [[Anjouan]] und [[Grande Comore]]. Im Mai 1972 führte ihn eine Dienstreise auf die Insel [[Rodrigues (Insel)|Rodrigues]].<ref>{{Literatur |Autor=Pierre Viette |Titel=L’Entomologie dans l’archipel des Comores |TitelErg=Série A, Zoologie |Sammelwerk=Mémoires du Muséum national d’histoire naturelle |Band=109 |Nummer= |Datum=1987 |ISSN=0011-216X |Seiten=27-37}}</ref>

Weitere Expeditionen hatte Gomy in [[Marokko]], wo er den [[Mittlerer Atlas|Mittleren Atlas]], die Region [[Oriental (Region)|Oriental]], die Oase [[Tafilalet]] sowie die Westküste bis [[El Ouatia]] besuchte. Seine Aufenthalte dauerten vom 20. April bis 20. Mai 2009, vom 26. März bis 25. April 2010 und vom 28. April bis 27. Mai 2012, wobei er im Rahmen von Vereinbarungen zwischen dem [[Muséum de Lyon]] und den Universitäten [[Universität al-Qarawīyīn|Fès]] und [[Mohammed-I.-Universität|Oujda]] von Harold Labrique, Abdellatif Janati Idrissi und Guy Chavanon begleitet wurde.

Im Februar 2012 nahm Gomy an einem Treffen von Spezialisten rund um das Projekt zur Revision der [[Tribus (Biologie)|Tribus]] [[Exosternini]] ([[Käfer|Coleoptera]], [[Stutzkäfer|Histeridae]]) im Natural History Museum in [[Santa Barbara (Kalifornien)|Santa Barbara]], [[Kalifornien]], teil.<ref>{{Literatur |Autor=Michael S. Caterino, Nicolas Degallier, Yves Gomy, A. K. Tishechkin |Titel=The fourth world congress of Histeridology, Santa Barbara, CA, USA, february, 2012 = Quatrième congrès mondial d’Histéridologie, Santa Barbara, CA, USA, février 2012 |sprache=en |Datum=2013}}</ref>

Das zwischen 1964 und 1973 gesammelte entomologische Material (ca. 25.000 Käfer) war Gegenstand zahlreicher Notizen, Studien und Dissertationen, die die Kenntnis über die Käferfauna der [[Maskarenen]] und ander Inseln im westlichen Indischen Ozean erheblich erweitert haben.<ref name="Guillermet">”[http://insectarium-reunion.fr/gomy.html Yves Gomy – Spécialité: les Coléoptères Histeridae]”</ref>

Zwischen 1965 und 2020 beschrieb Gomy (allein oder in Zusammenarbeit) 23 Gattungen, 5 Untergattungen sowie 255 Arten von Stützkäfern.

== Dedikationsnamen und Ehrungen ==
Nach Gomy sind 93 Arten (z.&nbsp;B. ”Stenommatus gomyi”, ”Hyalochilus gomyi”, ”Degallierister yvesi” und ”Plesiofornax yvesgomyi”), drei Unterarten und sechs Gattungen (”Gomya”, ”Gomyia”, ”Gomyaccudus”, ”Gomyopsis”, ”Gomyella” und ”Gomyoscelis”) benannt.

== Schriften ==
* ”Chrysalide”, 1974
* ”Le Cri”, 1978
* ”L’Ile ou la tentation”, 1980
* ”Des mots dés”, 1986
* ”La Déchirure”, 1987
* ”Nouvelle revue d’entomologie tome 4 N°2 Albert de Cooman (1880–1967) ou le double apostoloat”, 1987
* ”Nouvelle revue d’entomologie tome 4 N°3 Jean Therond (1899–1987) ou la fin d’une Ambassade”, 1987
* ”Nouvelle revue d’entomologie tome 11 N°2 Gunnar Dahlgren (1913–1992) ou la discrétion et l’efficacité”, 1994
* ”Nouvelle revue d’entomologie tome 12 N°1 Victor Auzat (1865–1939) ou l’oeuvre inachevée”, 1995
* ”Nouvelle revue d’entomologie tome 15 N°2 Henry Desbodes (1856–1940) ou la dignité des convenances”, 1998
* ”Nouvelle liste chorologique des Coléoptères de l’archipel des Mascareignes” Société réunionnaise des Amis du Muséum. Saint-Denis de La Réunion, 2000 (mit einer akktualisierten Liste im Jahr 2018)
* (mit Remy Lemagnen und Jacques Poussereau): Jacques”Les Coléoptères de l’île de La Réunion”. Éditions ORPHIE, 2017
* ”Les Coccinelles de La Réunion”. Editions ORPHIE, 2018

== Weblinks ==
* {{Worldcat id|LCCN=no2018003332}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=p|LCCN=no2018003332|VIAF=49226242|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2022-01-14}}

{{SORTIERUNG:Gomy, Yves}}
[[:Kategorie:Koleopterologe]]
[[:Kategorie:Pädagoge (20. Jahrhundert)]]
[[:Kategorie:Franzose]]
[[:Kategorie:Geboren 1942]]
[[:Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Gomy, Yves
|ALTERNATIVNAMEN=Gomy, Yves Jean Pierre (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Koleopterologe und Pädagoge
|GEBURTSDATUM=2. Juli 1942
|GEBURTSORT=[[Paris]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
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