neu angelegt
Neue Seite
Die ”’Stadtburg Plettenberg”’, auch als ”Burg Plettenberg” bezeichnet, war eine um 1100 von der [[Plettenberg (Adelsgeschlecht)|Familie von Plettenberg]] errichtete Wasserburg in [[Plettenberg]] (damals noch ”Heslipho”). Der Bau der Burg wird als Hauptgrund für die Umbenennung des Ortes ”Heslipho” in ”Plettenberg” vermutet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.plettenberg-kultour.de/erlebnis-plettenberg/geschichtspfad-plettenberg/415-station10-plettenberg |titel=Abriss eines Kulturdenkmals |werk=Plettenberger Geschichtspfad |hrsg=Plettenberger KulTour GmbH |abruf=2021-12-16}}</ref>
=== Lage und Baubeschreibung ===
Das Burggelände zog sich von der ehemaligen [[Dunkelsche Mühle|Burgmühle]] (später ”Dunkelsche Mühle” genannt) entlang des Umlaufs bis zur Haltermannsbrücke, dann wieder elseaufwärts bis zur Einmündung der Oester, von dort oesteraufwärts bis zur Dunkelschen Mühle zurück. Es hatte eine Größe von ca. 4500 qm und bestand aus mehreren großen Burghäusern, die von hohen Mauern und Wassergräben umgeben waren. Es handelte sich um eine regelrechte Wasserburg, die auch über Schießscharten verfügte. Der Bau war romanisch mit Grundmauern von ca. 1,30 Metern Breite und Rundbögen über Fenstern und Türen. Türen und Treppenhaus aus Eichenholz wiesen kostbare Handschnitzereien auf.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://www.plettenberg-lexikon.de/haeuserbuch/haase.htm |titel=Plettenberger Grafen erbauten Haus Haase |werk=Westfälische Rundschau Plettenberg |datum=1953-04-21 |abruf=2021-12-16}}</ref>
=== Geschichte ===
Die Geschichte des Hauses ist eng verbunden mit der [[Uradel|uradeligen]] Familie [[Plettenberg (Adelsgeschlecht)|von Plettenberg]]. Sie bewohnte zunächst den 1064 erstmalig erwähnten ”Hof Plettonbraht” am Zusammenfluss von Grüne und Oester, wo sich der ”Plattberg” erhebt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Wilhelm Crecelius (Historiker)|Wilhelm Crecelius]] |Titel=Traditiones Werdinenses. Zweiter Teil. |Hrsg=[[Bergischer Geschichtsverein]] |Sammelwerk=[[Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins]] |Band=7 |Verlag=Marcus |Ort=Bonn |Datum=1871 |Umfang=315 |ZDB=210861-6 |DNB=199234175 |Seiten=9 |Online=http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/3932729/ft/bsb11039386?page=13 |Abruf=2017-08-15}}</ref>
Später errichtete die Familie die Burg auf dem Gelände zwischen Umlauf und Else. Ihnen gehörte gleichzeitig die [[Dunkelsche Mühle]], daher nannte sich der hier ansässige Zweig der Familie ”von der Moelen” bzw. ”de Molendino”. Die nur wenige Kilometer entfernt gelegene [[Burg Schwarzenberg (Plettenberg)|Burg Schwarzenberg]] wurde dagegen erst später Hauptsitz der Familie. Nach dem Umzug der Familie von Plettenberg in die Burg Schwarzenberg diente das Burggelände als Bauland für die Bevölkerung. Einzig das Burghaus und die Dunkelsche Mühle konnten bis ins 20. Jahrhundert bestehen.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://www.plettenberg-lexikon.de/haeuserbuch/haase.htm |titel=Plettenberger Grafen erbauten Haus Haase |werk=Westfälische Rundschau Plettenberg |datum=1953-04-21 |abruf=2021-12-16}}</ref>
Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte das Burghaus an die Essener Familie Krupp, die es in den 1820er Jahren renovierte.<ref>{{Literatur |Autor=Albrecht von Schwartzen |Titel=Plettenberg, Industriestadt im Märkischen Sauerland |Auflage=1. |Verlag=P.A. Santz |Ort=Altena/Werdohl |Datum=1962}}</ref> Der Bau erhielt dabei ein wesentlich anderes Gesicht.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://www.plettenberg-lexikon.de/haeuserbuch/haase.htm |titel=Plettenberger Grafen erbauten Haus Haase |werk=Westfälische Rundschau Plettenberg |datum=1953-04-21 |abruf=2021-12-16}}</ref>
Letzte Besitzer des Hauses war die Familie Haase, daher wird es auch heute noch als ”Haase’sches Haus” bezeichnet – 1928 wird noch eine ”Witwe Erich Haase” als Eigentümerin genannt. Zu diesem Zeitpunkt war es eines der ältesten Wohngebäude Deutschlands.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.plettenberg-kultour.de/erlebnis-plettenberg/geschichtspfad-plettenberg/415-station10-plettenberg |titel=Abriss eines Kulturdenkmals |werk=Plettenberger Geschichtspfad |hrsg=Plettenberger KulTour GmbH |abruf=2012-12-16}}</ref>
Im Oktober 1958 schließlich wurde das Haasesche Haus trotz vielfacher Proteste (unter anderem seitens des Landeskultusministers) abgerissen. Die im Haus befindlichen wertvollen Türen und Treppen wurden dem Burgmuseum Altena zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.plettenberg-lexikon.de/haeuserbuch/abrisse.htm |titel=Nachrichten über Hausabrisse und Neubauten im Stadtgebiet |werk=Plettenberg-Lexikon |hrsg=Horst Hassel |abruf=2021-12-16}}</ref> Eine alte Grabplatte aus dem 30-jährigen Krieg, gewidmet einem Mitglied des freiherrlichen Hauses von Plettenberg, die als Bodenplatte vor dem Spülstein in der Küche gedient hatte, wurde sichergestellt. Ursprünglich war auf dem Gelände die Errichtung eines Jugendheims geplant,
Heute befindet sich auf dem ehemaligen Burggelände eine Filiale der Sparkasse.
== Weblinks ==
* [https://www.plettenberg-kultour.de/erlebnis-plettenberg/geschichtspfad-plettenberg/415-station10-plettenberg Abriss eines Kulturdenkmals] vom Plettenberger Geschichtspfad
== Einzelnachweise ==
<references />