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Etymologie


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== Etymologie ==
 
== Etymologie ==
Der Name Nachtschatten ([[althochdeutsch]] ”nahtscato”, [[mittelhochdeutsch]] ”nahtschade” bzw. ”nahtschate”), der heute als Gattungsname der ”Solanum”-Arten benutzt wird, bezeichnete ursprünglich vor allem die im Lateinischen früher als ”solatrum” und ”strignus”<ref>Wouter S. van den Berg (Hrsg.): ”Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï.” Hrsg. von Sophie J. van den Berg, [[Brill (Verlag)|N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill]], Leiden 1917, S. 266.</ref> bezeichnete Art Schwarzer Nachtschatten (daneben auch den [[Bittersüßer Nachtschatten|Bittersüßen Nachtschatten]], ”Solanum dulcamara”<ref>Jürgen Martin: ”Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts.” Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= ”Würzburger medizinhistorische Forschungen.” Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 154 (”nahtschate”).</ref>) und findet sich in älteren Texten auch in der Form ”’Nachtschatt”’. Die Namensherkunft ist ungewiss, kann einerseits auf die schwarzen Beeren der Pflanze, andererseits auf die Wirkung der Pflanze (Schatten in der Bedeutung Schaden) zurückgeführt werden.
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Der Name Nachtschatten ([[althochdeutsch]] ”nahtscato”, [[mittelhochdeutsch]] ”nahtschade” bzw. ”nahtschate”), der heute als Gattungsname der ”Solanum”-Arten benutzt wird, bezeichnete ursprünglich vor allem die im Lateinischen früher als ”Solanum solatrum”,<ref>Otto Zekert (Hrsg.): ”Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570.” Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 156.</ref> ”solatrum” und ”strignus”<ref>Wouter S. van den Berg (Hrsg.): ”Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolaï (Ms. 15624–15641, Kon. Bibl. te Brussel) met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolaï.” Hrsg. von Sophie J. van den Berg, [[Brill (Verlag)|N. V. Boekhandel en Drukkerij E. J. Brill]], Leiden 1917, S. 266.</ref> bezeichnete Art Schwarzer Nachtschatten (daneben auch den [[Bittersüßer Nachtschatten|Bittersüßen Nachtschatten]], ”Solanum dulcamara”<ref>Jürgen Martin: ”Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts.” Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= ”Würzburger medizinhistorische Forschungen.” Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 154 (”nahtschate”).</ref>) und findet sich in älteren Texten auch in der Form ”’Nachtschatt”’. Die Namensherkunft ist ungewiss, kann einerseits auf die schwarzen Beeren der Pflanze, andererseits auf die Wirkung der Pflanze (Schatten in der Bedeutung Schaden) zurückgeführt werden.
   
 
Umdeutungen des Begriffes Nachtschatten werden oftmals als weitere, lokal verwendete Namen gebraucht, so unter anderem Nachtschaat, Nachtigaal und Tag- und Nachtkraut. Aus der Form und Farbe der Beeren leiten sich die Namen Krällekesdreck, Tintenbeer, Tenteknerzcher und Schwartebobbelkrut ab, aus der Giftigkeit die Namen Giftblome, Giftkraut, Giftbeer, Teufelskraut, Düvelskiesche, Deiwelskersche, Teufelsdreck, Teufelskrall, Juddekersch, Katzenbeere, Saukraut, Sautod, Hühnertod, Schitbeeren, Scheißkraut und viele andere. Die Bezeichnung Morellenkraut ist eine Entlehnung aus dem französischen ”morelle”. Weiterhin werden auch die Bezeichnungen Alpkraut, wilde Kartoffel, Poschitschkebeere und Barbenkraut als Bezeichnungen für den Schwarzen Nachtschatten aufgeführt.<ref name=”Marzell” />
 
Umdeutungen des Begriffes Nachtschatten werden oftmals als weitere, lokal verwendete Namen gebraucht, so unter anderem Nachtschaat, Nachtigaal und Tag- und Nachtkraut. Aus der Form und Farbe der Beeren leiten sich die Namen Krällekesdreck, Tintenbeer, Tenteknerzcher und Schwartebobbelkrut ab, aus der Giftigkeit die Namen Giftblome, Giftkraut, Giftbeer, Teufelskraut, Düvelskiesche, Deiwelskersche, Teufelsdreck, Teufelskrall, Juddekersch, Katzenbeere, Saukraut, Sautod, Hühnertod, Schitbeeren, Scheißkraut und viele andere. Die Bezeichnung Morellenkraut ist eine Entlehnung aus dem französischen ”morelle”. Weiterhin werden auch die Bezeichnungen Alpkraut, wilde Kartoffel, Poschitschkebeere und Barbenkraut als Bezeichnungen für den Schwarzen Nachtschatten aufgeführt.<ref name=”Marzell” />