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Das Präfix „Ge-“ von Gefühl bezeichnet immer eine Ansammlung verschiedener eher [[Akzidens (Philosophie)|akzidenteller]] Ausprägungen einer größeren Vielzahl von möglichen Gefühlen. Dieser Vielzahl unterschiedlich ausgelöster Gefühle steht die grundlegende, tiefverankerte [[Wesen (Philosophie)|Grunddisposition]] und Reaktionsbereitschaft eines Individuums gegenüber.<ref name=”DelayMPS” />
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Das Präfix „Ge-“ von Gefühl bezeichnet immer eine Ansammlung verschiedener eher [[Akzidens (Philosophie)|akzidenteller]] Ausprägungen einer größeren Vielzahl von möglichen Gefühlen. Dieser Vielzahl unterschiedlich ausgelöster Gefühle steht die grundlegende, tiefverankerte [[Wesen (Philosophie)|Grunddisposition]] und Reaktionsbereitschaft eines Individuums gegenüber.<ref name=”DelayMPS” />
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Der Ausdruck
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Der Ausdruck „Zustandsgefühle“ wurde so z. B. für einen Zustand unseres Körpers gebraucht, den wir selbst durchgehend als stark oder schwach empfinden, vital oder abgespannt. Die Schilderung von Zuständen der [[Zwang]]haftigkeit bzw. des [[Wiederholungszwang (Psychoanalyse)|Wiederholungszwangs]] ist belegt durch die Selbstschilderung von [[Daniel Paul Schreber]]. Andere Zustandsgefühle stellen z. B. das [[Verliebtheit|Verliebt-Sein]] dar und können als [[Befindlichkeit]]en bezeichnet werden, insofern als sie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Welt außerhalb und unabhängig vom Ich oder zu einem mehr oder weniger stabilen Gleichgewicht des Ichs signalisieren. Sie stehen im Gegensatz zu schnell vorübergehenden Empfindungen, die nicht als „Zustand“ der eigenen Person wahrgenommen werden. Die 1935 von [[Kurt Schneider]] (1887–1967) rezipierte Bezeichnung der „Zustandsgefühle“ unterschied in ähnlicher Weise wie Wundt angenehme und unangenehme Zustandsgefühle.<ref name=”SchneiderPGT” /> Wundt beschrieb die [[Ambivalenz]] von Gefühlen der Lust und Unlust, der Spannung und Beruhigung usw.<ref name=”WundtGDP” /> Lipps definierte die Zustandsgefühle als Gefühle mit dem Charakter »unmittelbar erlebter Ichqualitäten oder Ich-Zuständlichkeiten«. Ähnlich wie bei [[Zönästhesie]]n sind die Gefühle zwar auf den eigenen Leib bezogen, können dort jedoch nicht lokalisiert werden. Durch Ablenkung kann der „Zustand“ nicht beseitigt werden, so wie etwa Müdigkeit, Hunger, eine dauerhafte Erwartung oder das anhaltende Gefühl des sinnlosen [[Zwang]]s trotz Ablenkung fortbestehen bzw. sich danach neu einstellen und wiederholen.<ref name=”PetersWPP” /> Insofern es sich um Ich-Qualitäten handelt, ist davon auszugehen, dass Zustandsgefühle im Gegensatz zu gegenständlichen Empfindungen eher beseelt und mit Subjektivitätscharakter ausgestattet sind.<ref name=”JaspersAPP” />
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== Weblinks ==
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